Was ist eigentlich Pastirma?


Bei Pastirma (türk. Pastırma) handelt es sich um eine Variante des Rinder-Dörrfleischs, die vorrangig aus Ländern des ehemaligen Osmanischen Reiches stammen. Wie es hergestellt wird und wie es sich von anderen Sorten Rinder-Dörrfleisch unterscheidet, wollen wir in diesem Beitrag erklären.

Pastirma ist nicht Pastrami

Auch wenn die Namen ähnlich klingen, ist Pastirma kein Pastrami. Obwohl Pastrami seinen Ursprung tatsächlich im Pastirma zu haben scheint und es im 19 Jahrhundert über Europa bis nach Amerika geschafft hat, unterscheiden sich beide Fleischsorten voneinander. Das mittlerweile weltbekannte und auch in Deutschland beliebte Pastrami wird lediglich gepökelt und geräuchert. Doch woher bekommt Pastirma seine butterzarte Konsistenz und den würzigen Geschmack? Finden wir es heraus.

Woraus besteht Pastirma?

Wie die Einleitung dieses Beitrags schon verrät, besteht Pastirma aus reinem Rinderfleisch. Bevor sich Pastirma aus Rindfleisch etabliert hat, gab es allerdings auch Versionen aus Hammel- oder Ziegenfleisch. Aber auch bei dem Pastirma aus Rindfleisch gibt es mindestens ein Dutzend verschiedene Versionen. So gibt es beim Pastirma verschiedene Qualitätsstufen, die davon abhängig sind, von welchem Teil des Rinds das Fleisch stammt. Besonders hochwertiges Pastirma stammt beispielsweise vom Filet oder dem sogenannten Roastbeef (Hochrippe). Es gibt aber auch etwas günstigere Alternativen aus der Schulter (vorne) oder der Keule (bzw. Hüfte). 

Wie wird es gemacht?

Hier spielt der Name eine wichtige Rolle. Denn Pastirma stammt eigentlich von dem Wort Bastırma. Das türkische Wort “bastırmak” bedeutet so viel wie drücken oder pressen. Historisch betrachtet sollen Nomaden aus den Turkvölkern Fleisch in ihren Satteltaschen bewahrt haben, damit diese durch den Druck und die Reibung beim Reiten ihre Feuchtigkeit verlieren und zarter werden. Heute wird Pastirma vorwiegend im Großmaßstab hergestellt, indem das Fleisch gesalzen und durch die Anwendung von Druck entfeuchtet wird. Anschließend wird es für mehrere Tage abgehangen und anschließend mit einer Gewürzmischung namens Çemen eingerieben. In dieser sind unter anderem Tomatenmark, Paprikapulver, Nelken, Salz und Zimt, aber auch Kreuzkümmel, Bockshornklee, Piment, Salz und Knoblauch enthalten. Mit dieser Ummantelung wird das Fleischstück einige weitere Tage aufgehängt. Insgesamt dauert die Herstellung von Pastirma somit mindesten 3-4 Wochen, wobei es Varianten gibt, die bis zu vier Monate getrocknet werden.

Wie kann man Pastirma essen?

Wie schon in unserem Beitrag zu Sucuk, können wir nur sagen, dass hier der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Überzeugte Pastirma-Liebhaber mögen es einfach pur als Snack, um den unschlagbar würzigen Geschmack und das Aroma nicht mit anderen Lebensmitteln zu vermischen. Wer die Variante Eier mit Sucuk zu intensiv findet, kann gern eine Alternative mit Pastirma probieren.

Wie wir Pastirma mögen?

Über Geschmäcker lässt sich vermutlich streiten. Doch im europäischen Raum, wo viele Lebensmittel aus verschiedenen Teilen der Welt zusammenkommen, ergeben sich auch völlig neue Kombinationsmöglichkeiten. Daher unser Tipp: Eine Scheibe frisch getoastetes Vollkornbrot mit einer feinen Schicht Frischkäse oder Avocado und darüber ein paar Scheiben fein geschnitte Pastirma.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Als Tendenz zur Reifezeit lässt sich folgendes sagen: Je länger das Fleisch gereift ist, desto brauner ist es. Pastirma mit kurzer Reifezeit ist tendenziell rot. Wer also besonders lang und gut gereiftes Pastirma essen möchte, sollte gern einmal auf die Farbe achten. Diverse Pastirma-Sorten findest Du hier in unserem Online-Shop.

 


Hinterlassen Sie einen Kommentar


Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen